160 Mal Kommunikation?

Begriffe meine E-Portfolios

„Vom Grobem zum Detail“ hatte ich in meinem ersten Artikel angekündigt. Deswegen möchte ich mich auch den Begriffen „interne Kommunikation“ und „digitale Kommunikation“ langsam annähern und die Begriffe zunächst auseinanderpflücken, denn bereits im Jahr 1977 listete Merten mehr als 160 verschiedene Begriffsdefinitionen für „Kommunikation“ auf (Reichertz, 2009, S. 82). Heute, 36 Jahre später, liefert mir Google bei der Suche „Kommunikation“ (in Bücher, nicht im Web) 6.740.000 Ergebnisse. Bis ich all diese Artikel gelesen habe, ist das Semester vorbei und ich habe nicht einmal die Grundsteine meines E-Portfolios gelegt, kommt mir sofort und so setze ich meine Suche in „Videos“ fort und finde ein kurzes Einführungsvideo, das auf simpelste Weise zeigt, was unter Kommunikation verstanden wird.
Leider ist nur ein Teil des Videos gratis verfügbar, wobei das wichtigste für mein E-Portfolio genannt wird. Nur die These, dass verbale Kommunikation im Video auch als digitale Kommunikation bezeichnet wird, unterschreibe ich noch nicht ganz, doch ich möchte mich ja langsam nähern.

Kommunikation nach Bruhn lässt sich zunächst in verschiedene Dimensionen aufgliedern:

Kommunikation nach Bruhn

(selbsterstellte Tabelle in Anlehnung an Bruhn, 2011, S. 16)

Da dieses E-Portfolio jedoch im Rahmen der Veranstaltung „digitale Kommunikation“ an der TU Ilmenau entsteht, möchte ich mich auf die Kommunikation mittels Wort-, Schrift-, Bild- und /oder Tonzeichen, wie sich hauptsächlich im Internet, Fernsehen und Rundfunk vorkommt, beschränken und kurz einen Rahmen schaffen, was es mit der digitalen Kommunikation auf sich hat:

„Digitale Kommunikation bedeutet zunächst Kommunikation mithilfe digitaler Medien.“
(Grimm, 2005, S. 2)

Dass Kommunikation selbst – wie in dem Einführungsvideo – als digital bezeichnet wird, verdeutlicht lediglich, dass diese durch digitale Medien eine andere wird. Schließlich bringt das digitale Medium Internet nicht nur die Menschen zusammen, sondern trennt sich zugleich aufgrund des Verlustes der Wahrnehmung der physischen Präsenz (vgl. Grimm, 2005, S. 2). Digitale Kommunikation hat uns das Tor zu einer viruellen Welt geöffnet, wobei Virtualität bedeutet, dass Grenzen in Raum und Zeit aufgehoben werden und dass Kommunikation nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden ist. Digitale Kommunikation lässt sich folglich auch als „ubiquitär“ bezeichnen (vgl. Meinel & Harald, 2009, S. 12) und beschreibt ferner den Austausch digitaler Nachrichten über dafür spezialisierte Kommunikationskanäle (vgl. Meinel & Harald, 2009, S. 16), was mich zur nächsten Theorie, die wir bisher in fast allen Semestern zumindest angesprochen haben, führt: die Lasswell-Formel.

Lasswell-Formel

Bei meiner Arbeit finden wir uns in der Medienforschung wieder, die die „Kanäle” betrachtet, über die Mitteilungen ausgesendet, verbreitet und empfangen werden (vgl. Schulz, 2011, S. 58).

Angesichts meiner Analyse „Interne Unternehmenskommunikation von Rundfunkanstalten“ fehlen nunmehr zwei Begriffsdefinitionen: Interne Kommunikation und Rundfunk.
Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um eine geeignete Definition für die interne Kommunikation zu finden, da ich sie entweder zu schwammig oder zu detailliert hielt. Letztendlich bin ich auf die Definition einer Diplomarbeit gestoßen, die, wie ich finde, sich gut für mein E-Portfolio eignet:

Interne Kommunikation stellt eine zentrale Steuerungsfunktion dar, die sämtliche Kommunikationsvorgänge in Unternehmen umfasst, die mit den am besten geeigneten Medien versucht, strategische Ziele zu erreichen und die einen offenen Austausch von Informationen, Meinungen und Problemen fördert (Witte, 2007, S. 9).

Rundfunk zu definieren hingegen fiel mir um einiges leichter, denn er wurde im 15. Rundfunkstaatsvertrag § 2 (1) wie folgt definiert:

Rundfunk ist ein linearer Informations- und Kommunikationsdienst; er ist die für die Allgemeinheit und zum zeitgleichen Empfang bestimmte Veranstaltung und Verbreitung von Angeboten in Bewegtbild oder Ton entlang eines Sendeplans unter Benutzung elektromagnetischer Schwingungen (http://www.die-medienanstalten.de).


Fazit: In meine Analyse möchte ich mich also auf die interne Kommunikation von Rundfunkanstalten am Beispiel von Onda Color beziehen und untersuchen, welche digitalen Kommunikationswerkzeuge dabei verwendet werden und wie damit kommuniziert wird.

Ist es mir auf diese Weise gelungen, ein bisschen Licht ins Dunkel bei diesen vielen Begriffen bringen?
Wenn ihr weitere Ansätze gefunden habt, die sich ebenfalls um interne und digitale Kommunikation drehen, oder ihr noch Fragen habt, freue ich mich sehr über eine angeregte Diskussion!