Abschließender Vergleich: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Die Interviews mit dem Radio SRB und mit Onda Color sind geführt, ausgewertet und veröffentlicht, mein E-Portfolio neigt sich dem Ende…

Doch bevor es soweit ist, möchte ich noch einen Vergleich zwischen meinen beiden Untersuchungsgegenständen ziehen. Deswegen habe ich die Interviews gegenübergestellt, Gemeinsamkeiten gelb hinterlegt und Unterschiede rot. Sehr gut ging das beim jeweils ersten Interview, da hier die Fragen an das jeweilige Bürgerradio identisch waren. Das zweite Interview baute auf den Antworten des Ersten auf, so dass die Gegenüberstellung sich als schwieriger gestaltete.

Dennoch, auf los geht’s los: LOS!

Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Frage:

 Welche Kommunikationsmittel werden im Bürgerradio für die interne Kommunikation eingesetzt?

Die Mitglieder des Radios SRB und Onda Colors nutzen beide das persönliche Zusammentreffen / das persönliche Gespräch, das Telefon, die E-Mail und facebook als interne Kommunikationsmittel. Das Radio SRB bedient sich weiterhin twitter, wohingegen Onda Color vom Poster, dem schwarzes Brett, der SMS und vor allem den Whatsapp-Gruppen Gebrauch macht. Diese werden im Prinzip von allen Mitarbeitern verwendet. Die SMS bei Onda Color verwendet jedoch hauptsächlich der Vorstand.

Beim SRB kommen die Kommunikationswerkzeuge weit häufiger zum Einsatz (täglich), anders als bei Onda Color, wo diese höchstens mehrmals pro Woche genutzt werden. Auch Meetings finden beim SRB weitaus häufiger (täglich), als bei Onda Color (wöchentlich) statt.

Anders als bei Onda Color existiert beim SRB ein selbst entwickeltes Intranet auf OpenSource-Basis.

Der größte Unterschied liegt bei der Art und der Häufigkeit, mit der bestimmte Kommunikationsmittel verwendet werden. Bei Onda Color sind dies die Facebook- und die Whatsapp-Gruppe. Der SRB unterscheidet zunächst zwischen den Mitarbeitern im Sender und Radiomachern außer Haus. Im Sender wird über Meetings, Google+, Telefon, Twitter kommuniziert, wohingegen die Radiomacher außer Haus eher zum Telefon greifen oder sich facebook, der E-Mail oder Google+ bedienen.

Das effizienteste interne Kommunikationswerkzeug ist, laut Jörg Sorge vom SRB, Google+, nach Angaben Alejandros, die Facebook-Gruppe.

 

Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Frage:

Welche Inhalte werden über welches Kommunikationsmittel verbreitet?

Aufbauend auf den Antworten meiner Fragen im ersten Interview, habe ich bei Jörg und Alejandro weiter nachgehakt und meinen Schwerpunkt beim SRB auf die face-to-face Kommunikation gelegt, denn Jörg meinte, dass letztendlich die face-to-face Kommunikation die Effektivste sei. Da das SRB als digitale Kommunikationswerkzeuge vor allem Google+ und gelegentlich facebook nutzt, habe ich diese beiden Formen in meine zweite Befragung mit einbezogen.

Anders als bei Onda Color, wo ich die Inhalte der Kommunikation via Facebook, Whatsapp und E-Mail erfragt habe, das diese drei am häufigsten zum Einsatz kommen.

Hier findet ihr die Gegenüberstellung des zweiten Interviews zum Nachlesen.

[Euch wird auffallen, dass die Frage teilweise eine andere Farbe hat, als die Antwort. Ich habe festgestellt, dass es vorkommt, dass das SRB und Onda Color für gleiche / ähnliche Inhalte (z.B. Terminabsprachen) andere Kommunikationswerkzeuge verwenden. Deswegen habe ich die Farbwahl so getroffen]

Wie bereits erwähnt ist der direkte Vergleich aufgrund der unterschiedlichen Fragen jedoch schwierig.

Was mir ins Auge gestochen ist…

  • Informationen, die alle Mitarbeiter betreffen, werden beim SRB via Google+ geklärt, bei Onda Color jedoch über den E-Mail-Verteiler an alle versandt.
  • Termine werden beim SRB in einem eigenen Kalendersystem, das nach Arbeitsbereichen gegliedert ist, geregelt, anders als bei Onda Color, das dies via facebook tut.
  • Nichtsdestotrotz finden beim SRB und bei Onda Color auch organisatorische, redaktionelle Absprachen im facebook statt.

 

Habt ihr noch Fragen? Dann schreibt mir einen Kommentar!

Ansonsten möchte ich mein E-Portfolio im folgenden Artikel abschließen und dort lediglich meinen Lernprozess Revue passieren lassen und euch meinen Dank aussprechen 😀 (Omg, klingt das spießig, aber ihr habt mir wirklich geholfen!)

Finale Kombination von Wissenschaft und Praxis

Basierend auf meinem ersten Interview mit dem stellvertretenden Leiter des Bürgerradios SRB und ebenfalls basierend auf der Media Richness-Theorie und dem aufgabenorientierten Ansatzes der Medienwahl, habe ich inzwischen die Antworten auf die Fragen meines letzten Posts des zweiten schriftlichen Interviews von Jörg erhalten, die ihr hier vollständig einsehen könnt. Bitte schaut euch das kurz an, schließlich geht es in diesem Post um die Frage:

Wie passt also nun Theorie und Praxis endgültig zusammen?

Endgültige Rückkopplung der Modelle und meines schriftlichen Interviews mit Jörg Sorge, stellvertretendem Leiter des Radios SRB

[Bitte bedenkt, dass dieses Forschungsergebnis ausschließlich auf den beiden Interviews mit dem Radio SRB beruht und demnach nicht repräsentativ ist.]

In Anlehnung an meine 7. Frage des ersten Interviews erhielt ich eine Erweiterung von Jörg, die zeigt, dass die Art der internen Kommunikation und damit auch die verwendeten Kommunikationsmittel nicht nur vom Content, sondern auch von den jeweils beteiligten Personen bzw. Personenkreisen abhängen.

Hierbei unterschied Jörg folgende Personenkreise:

  1. Kreis: Mitarbeiter, die mehr oder weniger täglich im Sender sind: Angestellte, Praktikanten, FSJ (früher auch Azubis), über Projektmittel oder sonstige Förderungen befristet angestellte    Mitarbeiter, Ehrenamtliche die in der Tagesredaktion mitarbeiten
  2. Kreis: Die Radiomacher, die in den Studios des SRB produzieren oder live senden
  3. Kreis: Die Radiomacher, die aus eigenen Studios senden oder vorproduzieren
  4. Kreis: Projektbezogene Zusammenarbeit von Kreis 1 und Radiomachern bzw. Partnersendern

Der Medien Richness-Theorie zufolge werden je nach Komplexität der Kommunikationsaufgabe verschiedene Medien eingesetzt. Die „reichste“ Kommunikationsform ist dabei die persönliche Begegnung, also das face-to-face Gespräch oder ein Meeting (Möslein, 1999, S. 6). Hier könnt ihr euch das Modell der Media Richness-Theorie von Möslein, das ich in meinem letzten Eintrag behandelt habe, noch einmal anschauen.

In meinem zweiten Interview fand ich heraus, das vor allem redaktionelle, organisatorische und persönliche Absprechen face-to-face vollzogen werden. Bei Dingen, die unmittelbare Antworten erfordern, bedient sich das Radio SRB also den „reichen“ Kommunikationsmedien, vor allem auch, um Missverständnissen vorzubeugen. Laut Jörg gibt es Sachverhalte, die in der digitalen Kommunikation eher missverstanden werden könnten, als face-to-face. Der Bedarf nach sozialer Präsenz ist demnach bei der Übermittlung schwieriger Sachzusammenhänge oder Lösung komplexer Probleme von Bedeutung (vgl. Burr & Stephan, 2006, S. 147).

Das Modell vom Möslein erfasste 1999 natürlich noch nicht alle digitalen Kommunikationsmittel, denen wir uns heute bedienen. Deswegen habe ich mir Gedanken gemacht, wo ich Google+ und facebook einordnen würde. Ich persönlich würde jedoch die digitale Kommunikation via Google+ und facebook im mittleren Bereich eingliedern, also zwischen der face-to-face Kommunikation und der Kommunikation per E-Mail, da bei Google+ und facebook eine direkte Interaktion auf digitale Weise mit den Kommunikationspartner stattfinden kann.

Das Radio SRB bedient sich Google+, also einem „mittel-reichen“ Kommunikationsmedium bei Informationen, die alle Mitarbeiter betreffen, wie z.B.

  • Generelle organisatorische Änderungen, Absprachen, Festlegungen
  • Absprachen mit Radiomachern / Partnern, die alle Mitarbeiter wissen sollten
  • Technische Änderungen an Arbeitsplätzen (z.B. neue oder geänderte Funktionen von Software)
  • technische und redaktionelle Kommunikation während Liveübertragungen von externen Standorten (per Hangout)
  • Gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten

Die hier von Jörg genannten Beispiele ordne ich beim Modell der aufgabenorientierten Medienwahl der Spalte „Schnelligkeit und Bequemlichkeitein. Hier ist der Bedarf nach sozialer Präsenz schon erheblich gesunken und andere Aspekte wie die kurze Übermittlungszeit, kurze Erstellungszeit, schnelle Rückantwort, Einfachheit des Kommunikationsvorgangs und die Übertragung kurzer Nachrichten stehen im Vordergrund.

Ein Teil der internen Informationen werden auch über facebook kommuniziert, vor allem um mit Kreis 3 und 4 organisatorische und redaktionelle Absprachen zu treffen. Folglich unterscheiden sich die kommunizierten Inhalte der internen digitalen Kommunikation, sei es über Google+ oder über facebook, also weniger im zu vermittelnden Content, als in der Zielgruppe. Je nach Zielgruppe wird sich Google+ oder facebook bedient.

Der Nachtrag von Jörg gab auch Aufschluss darüber, dass sich bei Terminabsprachen eher „armen“ Kommunikationsmitteln bedient wird. Jörg schildet dahingehend: „Wir nutzen dafür ein eigenes Kalendersystem, gegliedert nach Arbeitsbereichen, z.B. auch für die Raumplanung (Studiobelegung). Technisch basiert es auf der OpenSource von dhtmlx…“

Mein Resümee: Je nach Content und Anforderung an den Kommunikationsweg wird sich „reichen“ oder „armen“ Kommunikationsmedien bedient, dabei erfordern einige die soziale Präsenz, andere eher die Aufgabenstrukturiertheit.

_________

Ich hoffe mir ist der Spagat zwischen Wissenschaft und Praxis dank meiner beiden Interviews mit Jörg Sorge gelungen. An dieser Stelle noch einmal vielen herzlichen Dank für die effektive und aufschlussreiche Zusammenarbeit, Jörg Sorge und auch an newbee91, dank der ich auf das Modell der aufgabenorientierten Medienwahl gestoßen bin!

Damit möchte ich meine Analyse und den Punkt

„interne Kommunikationsmittel Offener Kanäle in Thüringen am Beispiel des Radios SRB“

 

abschließen und erst ganz zum Schluss meines E-Portfolios einen Vergleich zwischen dem Radio SRB und Onda Color ziehen. In den kommenden Artikeln geht es jedoch erst einmal um die

„internen Kommunikationsmittel Offener Kanäle in Spanien am Beispiel des Bürgerradios Onda Color.“

 

Jetzt seid ihr gefragt:

  1. Findet ihr meine Verknüpfung angemessen?
  2. Habt ihr noch weitere Aspekte oder Punkte, die ihr anders gemacht hättet?
  3. Würdet ihr Google+ und facebook an anderer Stelle in die Media Richness-Theorie einordnen?

Schreibt mir einen Kommentar!

Erste Kombination von Wissenschaft und Praxis

„Führt man diese Erkenntnis des aufgabenorientierten Ansatzes der Medienwahl mit den Einsichten der Media Richness-Theorie zusammen, so erfordert die effektive Kommunikation (…) bei einem geringen Maß an Aufgabenstrukturiertheit den Einsatz von informationsreichhaltigen Medien (z. B. face-to-face – Kommunikation). Ist die Aufgabe dagegen hoch strukturiert und der Bedarf nach sozialer Präsenz eher gering, dann eignen sich „arme“ Medien (z. B. E-Mail) für die effektive Kommunikation“ (Burr & Stephan, 2006, S. 146 f.).

Was? Wie? Media Richness-Theorie und Modell der aufgabenorientierten Medienwahl? Und vor allem, wie hängt das mit einem Bürgerradio zusammen?

 

1. Media Richness-Theorie

Lasst mich hierbei ein bisschen Licht ins Dunkel bringen und mit einem kurzen Video über die Media Richness-Theorie oder auch Medienreichhaltigkeitstheorie, die 1986 von Daft und Lengel entwickelt wurde, einsteigen und anschließend kurz zusammenfassen.

Quelle: youtube

„Die Medienreichhaltigkeitstheorie (auch engl.: Media Richness Theory) ist eine Kommunikationstheorie, die Anforderungen an Kommunikationsmedien erklärt“ (Wikipedia, 2013). Sie beschäftigt sich mit der Effektivität der Kommunikation und besagt, „dass Medien, gemessen an den Eigenschaften ihrer verfügbaren Kommunikationskanäle, unterschiedlich reichhaltig sind und sich abhängig davon jeweils für bestimmte Kommunikationsaufgaben eignen“ (Duckek, 2010, S. 54).

„Aus der Sicht dieses Modells haben technische und nicht-technische Kommunikationsformen unterschiedliche Kapazitäten zur authentischen Übertragung analoger und digitaler Informationen. Die Face-to-face-Kommunikation in der persönlichen Begegnung ist dementsprechend eine „reiche“ Kommunikationsform. Sie bietet eine Vielzahl paralleler Kanäle (Sprache, Tonfall, Gestik, Mimik, …), ermöglicht unmittelbares Feedback, stellt ein reiches Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung und erlaubt auch die Vermittlung und unmittelbare Wahrnehmung persönlicher Stimmungslagen und Emotionen. Dagegen stellt der Austausch von Dokumenten, z.B. per Fax, eine „arme“ Kommunikationsform mit sehr niedrigem Media-Richness-Grad dar“ (Möslein, 1999, S. 6).

Reiche Medien sind jedoch nicht zwangsweise als geeigneter anzusehen als arme Medien, wie die E-Mail. Entscheidend für die Medienwahl ist die Komplexität der Aufgabe. Je effektiver die Kommunikation über reiche Medien ist, desto komplexer ist auch die Aufgabe und umgekehrt. Das heißt, dass „der Einsatz von Kommunikationsmedien geringer Reichhaltigkeit zur Bewältigung komplexer Kommunikationsaufgaben zu einer Übervereinfachung, der Einsatz von Kommunikationsmedien hoher Informationsreichhaltigkeit zur Befriedigung von einfachen Kommunikationsaufgaben hingegen zu einer Überkomplizierung führt“ (Burr & Stephan, 2006, S. 145).

Grafik Media Richness TheoryMedia-Richness-Modell von Möslein, 1999, S. 7

Den Zusammenhang zwischen der Kommunikationsaufgabe und der Wahl des geeigneten Mediums greift das „Model der aufgabenorientierten Medienwahl“ von Reichwald auf, womit ich beim nächsten Punkt wäre (vgl. Burr & Stephan, 2006, S. 145 f.).

 

2. Das Modell der aufgabenorientierten Medienwahl

Die Frage beim Modell der aufgabenorientierten Medienwahl lautet: Wie gut erfüllt ein Medium die Anforderungen einer Aufgabe? Mit dieser Fragestellung wird die gesellschaftliche Kommunikationsaufgabe in den Mittelpunk gerückt (vgl. Burr & Stephan, 2006, S. 144). Das Modell zeigt, „dass jeder geschäftliche Kommunikationsprozess vier Grundanforderungen an den Kommunikationsweg stellt. Diese Anforderungen sind je nach Aufgabeninhalt und Einschätzung der Aufgabenträger von unterschiedlichem Gewicht für die Aufgabenerfüllung“ (Reichwald, Möslein, Sachenbacher, & Englberger, 2000, S. 60).

8.2 Modell der aufgabenorientierten Medienwahl

„Die vier dargestellten Grundanforderungen stellen die Bedingungen für jede geschäftliche Kommunikationsbeziehung dar. Im Vordergrund steht die effektive Aufgabenerfüllung und die ungestörte Verständigung zwischen den Kommunikationspartnern“ (Möslein, 1999, S. 9).

3. Erste Rückkopplung der Modelle und meines schriftlichen Interviews mit Jörg Sorge, dem stellvertretenden Leiter des Radios SRB

Zunächst findet ihr hier das schriftliche Interview mit Jörg Sorge, das den Einsatz von Kommunikationswerkzeugen in dem Radio SRB behandelt.

Doch angesichts meiner recherchierten Theorie und den bisher beantworteten Fragen von Jörg, kamen mir weitere Fragen, ohne die ich Theorie und Praxis kaum in Verbindung bringen kann. Deshalb habe ich Jörg Sorge folgende weitere Fragen zukommen lassen:

Weitere Fragen ans SRB Saalfeld - Kombination aus Wissenschaft und Praxis

Ich hoffe, dass unsere Kommunikation weiterhin so gut klappt und ich nach Erhalt der Antworten meinen dritten Teil des E-Portfolios „Kommunikationswerkzeuge in Rundfunkanstalten, genauer den

 Überblick über die internen Kommunikationsmittel im Bürgerradio bzw. in Offenen Kanälen in Thüringen

abschließen kann. Zuvor kann ich inzwischen jedoch meinen dritten Teil noch weiter wie folgt eingrenzen:

 „interne Kommunikationsmittel Offener Kanäle in Thüringen am Beispiel des Radios SRB“

 

GROSSARTIG, oder 😀 ?

 

Wie immer gilt: Habt ihr noch Fragen, Tipps oder Anregungen zu meiner Vorgehensweise? Schreibt mir einen Kommentar!

¿Qué pasa?

Oder zu Deutsch: Was passiert? Damit ihr immer auf dem akutellen Stand seid, kommt hier ein kurzer Zwischenstand:

  • Das schriftliche Interview mit dem Offenen Kanal Radio SRB in Thüringen hat geklappt *juhuu*. Daraufhin habe ich mich mit etwas Theorie, v.a. auf den Rat von newbee91, beschäftigt, die ich anschließend mit meinen Erkenntnissen des Interview verknüpfen möchte. Doch für diese Verknüpfung musste ich weitere Fragen an das Bürgerradio SRB schicken. Um einem faux-pas vorzubeugen, habe ich erneut um das „go“ für die Veröffentlichung meiner bisheringen Erkenntnisse gebeten. Darauf, sowie auf die Beantwortung meiner zweiten Befragung warte ich derzeit. Es werden deswegen wahrscheinlich mehrere Veröffentlichungen in kürzeren Zeitabständen folgen.
  • Mein Interviewtermin mit meinem Chef von Onda Color, dem spanischen Bürgerradio, ist für den 20.12.2013 angesetzt.

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Zusatzinfo: Das Radio SRB hat sogar Interesse an einem Interview mit einem spanischen Mitarbeiter und mir. Dieses Interview soll bereits Morgen stattfinden. Das „go“ für die Veröffentlichung auf meinem Blog habe ich bereits *chacka*. Ich darf auch einmal Fragen beantworten und muss sie nicht immer stellen 😀 .

Verschnaufpause führt zum theoretischen Einschub

Heute habe ich meinem Chef Alejandro die Fragen auf Spanisch für das bevorstehende Interview geschickt. Leider hat er erst nach dem 15.12.2013 Zeit, sodass ich, bis ich die Antwort der Bürgerradios erhalten und das Interview geführt habe, mir ein kleines bisschen Verschnaufpause bleibt. Deswegen kommt hier ein kurzer Überblick über mein gewähltes Forschungsdesign: das Experteninterview. Keine Angst, das wird keine Hausarbeit, sondern nur ein kurzer Abriss der wichtigsten Punkte für meine Fallstudie. Zudem haben wir das Thema bereits im dritten Fachsemester behandelt, jedoch ist es bestimmt schon wieder in den hinteren Teil unseres Gedächtnis gerutscht. Oder geht das nur mir so? Also, Festplatte an, Ordner „Medienproduktforschung“ öffnen und erst einmal stöbern…

[Recherchier-Pause]

Ich habe mich bei meiner Fallstudie, in Absprache mit Herrn Kreuzberger, für das schriftliche Interview mit einem Verantwortlichen eines Bürgerradios in Thüringen und für das face-to-face Interview mit Alejandro, den ich als Experte heran ziehe, entschieden.
Bogner und Menz definierten 2009: Der Experte ist als Person zu begreifen, die vermittels des Besitzes bzw. der Zuschreibung besonderer Kompetenzen über einen sozialen Status verfügt bzw. eine Funktion ausübt, die sie in den Stand setzt, ihre Handlungsorientierung und Situationsdefinition auch durchsetzungsfähig zu machen. Des Weiteren sind Experten Menschen, die ein besonderes Wissen über bestimmte Sachverhalte besitzen, und Experteninterviews sind eine Methode, dieses Wissen zu erschließen (vgl. Bogner & Menz, 2009, S.65 und S. 93).

Dabei lassen sich drei Varianten unterschieden:

Das ExperteninterviewEigene Darstellung in Anlehnung an Gläser & Laudel, 2009: Varianten ein Interview zu führen

Dabei stellt die beste Möglichkeit das face-to-face Interview dar, das ich mit Alejandro führen werde. Hierbei obliegt die Gesprächskontrolle dem Interviewer, denn anders als beim Telefoninterview ist die Situation des Interviewpartners eindeutig. Es wäre offensichtlich, wenn dieser gestört würde oder einer Nebenbeschäftigung nachginge. Durch ein face-to-face Interview wird dank einer vertrauensvollen Gesprächsatmosphäre der unmittelbare persönliche Kontakt hergestellt, der den Nährboden für ein ergiebiges Interview liefert  (vgl. Gläser & Laudel, 2009 S.153 f.).

So die Theorie, ich hoffe, es wird mir genauso gehen 😉

Die eher seltener gebrauchte Form ist die E-Mail-Befragung, der ich mich für die Befragung der Verantwortlichen in einem Thüringer Bürgerradio bedient habe.

Bei der Art der Befragung habe ich mich teils für geschlossene, teils für offene Fragen entschieden. Für geschlossene, da ich zum Beispiel nur wissen möchte, ob etwas stattfindet oder nicht und ich manche Punkte nur „abhaken“ möchte. Offene Fragen lassen jedoch Ausgestaltungsmöglichkeiten, da die Antwortoptionen für den Experten nicht vorgegeben sind. „Die Antworten werden vielmehr in der vom Befragten gebrauchten Formulierung und mit den von ihm erwähnten Fakten und Gegenständen, insbesondere aber auch seinen Bedeutungsstrukturen, aufgezeigt“ (Lamnek, 2005, S. 345).

Das Gespräch werde ich per Video festhalten, um mein E-Portfolio lebhafter zu gestalten. Hinzu kommt, dass es einfacher ist das Interview zu verstehen, wenn man die Person sieht, schließlich findet das Gespräch auf Spanisch statt und wird anschließend übersetzt. Was meint ihr dazu?

Ferner erscheint die Bereitstellung von Informationen, die der Interviewte als Betriebsgeheimnisse identifiziert, als schwierig. Doch gerade diese sind für die Forschung von hoher Bedeutung (vgl. Pfadenhauer, 2009, S.106). Alejandro beruhigte mich jedoch bereits diesbezüglich. Schließlich handelt es sich bei meinem Untersuchungsgegenstand um ein Bürgerradio, das jedwede Art von Informationen, sei es intern oder extern, auch offenlege.

Nun warte ich auf mein Interview. Die Datenaufbereitung und die Datenauswertung werden sich anschließen.

Habt ihr noch Fragen, Tipps oder Anregungen zu meiner Vorgehensweise? Eventuell einen Ratschlag, damit Pannen ausbleiben 😉 ? Schreibt mir einen Kommentar!

Weitere Lappalien und Erkenntnisse!

[Vorab: Bitte lest und kommentiert auch meinen Artikel „Panne!„, um zu verstehen, worum es hier geht, denn das hier ist die Fortsetzung von „Panne!“]

Nachdem ich gestern den Artikel „Panne!“ veröffentlicht hatte, erhielt ich eine E-Mail von der Interviewpartnerin, mit der die Arbeit nicht wie geplant geklappt hatte. Doch es war keine E-Mail an mich, sondern an Herrn Kreuzberger, ich wurde im Copy beigefügt.

Die Dame schilderte die Situation aus ihrer Sicht, stellte sogar meinen Untersuchungsgegenstand in Frage, (den ich allerdings vorher mit Herrn Kreuzberger besprochen hatte). Abermals kontaktierte ich deswegen Herrn Kreuzberger, doch verunsichert durch das Vorgehen der Dame. Natürlich hatte ich einen Fehler begangen, doch wir sind alle nur Menschen und wir studieren schließlich noch, oder nicht? Des Weiteren verstand ich nicht, warum sie die Lappalie nicht mit mir austrug, sondern sich, nach meiner Entschuldigungsmail und der Aussage, nichts zu veröffentlichen, an Herrn Kreuzberger wandte. Er beruhigte mich jedoch und meinte er werde Frau XY antworten und mich in den Copy setzen.

An dieser Stelle auch vielen Dank für diese diplomatische E-Mail und für Ihr schnelles Reagieren, Herr Kreuzberger!

Da ich selbst mit einer derart diplomatischen Antwort, vor allem, weil ich in diesem Moment mich doch echauffiert hatte, überfordert gewesen wäre, möchte ich an dieser Stelle den E-Mail Verlauf anonymisiert veröffentlichen. [Ein Klick auf die E-Mail und sie wird vergrößert in einem neuen Tab dargestellt.] Bestimmt könnt ihr, genauso wie ich, auch von einer diplomatischen Antwort, bei der keiner der Beteiligten zu Schaden kommt, lernen. Es würde mich natürlich sehr freuen, wenn ihr auch von meinem Fehler lernen könnt oder er euch erst gar nicht passiert ;)!

Los geht’s:

E-Mail von Frau XY an Herrn Kreuzberger am 05.12.2013.

Mail von Frau XY an Herrn Kreuzberger

Antwort von Herrn Kreuzberger an Frau XY am 05.12.2013.

Antwort von Herrn Kreuzberger an Frau XY (1)Antwort von Herrn Kreuzberger an Frau XY (2)

Herr Kreuzberger hat selbst noch einen Blogeintrag anlässlich dieses Vorkommnisses verfasst, den ich hier mit euch teilen möchte.

An dieser Stelle möchte ich euch auch meine E-Mail zeigen, mit der ich am 05.11.2013 Kontakt zu dem Sender aufgenommen hatte.

Meine Interviewanfrage

Da die Dame mich am Telefon, nachdem ich meinen Namen genannt hatte, erkannte, war ich der Annahme, sie wüsste über mein Anliegen Bescheid. Ich vermute jedoch heute, dass sie meine E-Mail nur überflogen hatte oder Details in den Hintergrund gerückt waren. Jetzt weiß ich, dass ich nicht mehr von irgendwas ausgehen werde – in diesem Fall, dass die Dame weiß, wer ich bin – sondern mich an die Spielregeln halten werde, lieber fünf Minuten mehr investiere, damit sich keiner in die Bredouille gedrängt fühlt und sich am Ende Schach Matt fühlt.

Ich selbst kann nicht nur von meinem Fehler lernen, sondern auch von der Antwort von Herrn Kreuzberger. Ich hoffe, die Sache ist nun entgültig vom Tisch, denn somit werde ich nun gestärkt aus der Situation gehen und mich einerseits erneut mit dem Recht auf informelle Selbstbestimmung und mit der Beantwortung des Fragebogens, den ich einem anderen Bürgerradio geschickt hatte und von dem ich gestern die Antwort erhielt, befassen.

Sehr gefreut hat mich auch die Frage meines Interviewpartners, wie lange ich noch im Praktikum bei Onda Color in Spanien bin. Nächste Woche sei ein Mann bei ihnen im Radio, der Spanisch spricht, deswegen die Frage, ob wir nicht in Form eines Interviews kooperieren möchten.

Es geht also in jeder Hinsicht wieder aufwärts – Juhuu 😀 !

Panne!

Wir sollen ein Lerntagebuch führen, hieß es am Anfang des Kurses „Digitale Kommunikation“. Bisher kam ich mit meiner Arbeit relativ gut voran, bis ich heute gründlich gegen die Wand lief und deswegen mit Herrn Kreuzberger das Gespräch suchte.
Da meine Panne eine „1a Reflektion des Lernprozesses“ sei, meinte Herr Kreuzberger, könne ich unser Gespräch in mein E-Portfolio mit einbinden. Schließlich verzögert sich nicht nur meine Arbeit, sondern es ändert sich jetzt ggf. auch die Reihenfolge durch diesen ungeplanten Zwischenfall.

Für euch ein kurzer Einstieg, was geschah: Ich wollte die interne Kommunikation bzw. deren Werkzeuge von Bürgerradios unter die Lupe nehmen. Deswegen bat ich euch vergangene Woche um Hilfe. Dies hier ist mein Fragebogen, der sich aus meiner Recherche und euren Kommentaren ergeben hat.

Da ich auf keine meiner Anfragen per E-Mail (telefonieren ist von Spanien aus eher schwierig) an die circa fünf Bürgerradios in Thüringen eine Antwort erhielt, nutzte ich meinen kurzen Aufenthalt in Deutschland, um mein Problem zu lösen und griff zum Telefon. Mein ursprünglicher Plan war, anzufragen, ob die Leiterin des Radios XY, dessen Namen ich an dieser Stelle nicht nennen darf, für ein schriftliches Interview bereit ist und ob ich ihr die Fragen zukommen lassen könne. Doch dann kam alles anders:

7.1 Gespräch mit Herrn Kreuzberger 7.2 Gespräch mit Herrn Kreuzberger 7.3 Gespräch mit Herrn Kreuzberger

Letztendlich darf ich aus meinem Telefonat keine inhaltlichen Erkenntnisse ziehen. Dennoch habe ich Folgendes gelernt:

  1. Stelle dich vollständig vor (v.a. wozu du das Interview führst), auch wenn der Interviewpartner vorgibt, sich aufgrund der E-Mail an dich zu erinnern
  2. Schicke deinem Interviewpartner die Fragen vorher zu (wie ich das auch eigentlich geplant hatte), damit er sich darauf vorbereiten kann, wenn das Gespräch mündlich stattfindet
  3. Lasse dich aus Zeitdruck seitens des Interviewpartners nicht auf ein spontanes Interview ein
  4. Führe generell nicht unter Zeitdruck ein Interview

Positives am Ende:

Soeben erreichte mich die Nachricht eines anderen Offenen Kanals in Thüringen, den ich vor einigen Wochen angeschrieben und heute erneut kontaktiert hatte:

positive E-Mail

Habt ihr auch schon unerwartete Zwischenfälle bei eurer Arbeit erlebt? Was ist passiert und wie habt ihr euer Problem gelöst? Schreibt mir einen Kommentar!

Ich bin und bleibe gespannt und hoffe, ich kann mein Gelerntes gleich bei meiner nächsten Anfrage erfolgreich umsetzen!

__________

Das Chat-Gespräch mit Herrn Kreuzberger fand am 04.12.2013 per Skype statt

Brainstorming

Hallo liebe Blog-FollowerInnen und LeserInnen,

In Anlehnung an das E-Portfolio von newbee91, möchte ich euch auch kurz einen Überblick geben, was bisher geschah:

  1. Ich habe mich damit beschäftigt, was interne Kommunikation eigentlich ist
  2. Danach folgte die Analyse von Bürgermedien in Deutschland, dann speziell in Thüringen (weitere Beschränkung auf die Offenen Kanäle)
  3. Im Anschluss habe ich mich mit den Regelungen der Bürgermedien in Spanien und Málaga beschäftigt

Was noch geschieht:

  1. Überblick über die internen Kommunikationsmittel im Bürgerradio bzw. in Offenen Kanälen in Thüringen und bei Onda Color
  2. Analyse der internen Kommunikationsmittel in Onda Color (dem spanischen Bürgerradio in Málaga)

Um mich über die internen Kommunikationsmittel in Bügerradios zu informieren, habe ich bereits mit einigen Offenen Kanälen in Thüringen per E-Mail Kontakt aufgenommen. Leider bisher ohne Erfolg. Im Moment greife ich deswegen zum Telefonhörer, als mir einfällt: Halt, stop! Ich brauche einen Fahrplan, bzw. ein paar gezielte Fragen, die ich den Radiomitarbeitern stellen kann. Deswegen habe ich folgenden Notizzettel erstellt. Er soll dazu dienen, im Groben Informationen zur internen Kommunikation / über interne Kommunikationsmittel zu bekommen. 

Brainstorming interne Kommunikationsmittel

Könnt ihr Fragen ergänzen oder verbessern? Habt ihr weitere Ideen, um Informationen über die internen Kommunikationswerkzeuge zu bekommen? Dann hinterlasst mir einen Kommentar 🙂 Danke!

Bis bald und liebe Grüßlis!

PS: Habt ihr schon Ideen, nach welchen Kriterien Nachrichten der internen Kommunikation analysiert werden können?