Weitere Lappalien und Erkenntnisse!

[Vorab: Bitte lest und kommentiert auch meinen Artikel „Panne!„, um zu verstehen, worum es hier geht, denn das hier ist die Fortsetzung von „Panne!“]

Nachdem ich gestern den Artikel „Panne!“ veröffentlicht hatte, erhielt ich eine E-Mail von der Interviewpartnerin, mit der die Arbeit nicht wie geplant geklappt hatte. Doch es war keine E-Mail an mich, sondern an Herrn Kreuzberger, ich wurde im Copy beigefügt.

Die Dame schilderte die Situation aus ihrer Sicht, stellte sogar meinen Untersuchungsgegenstand in Frage, (den ich allerdings vorher mit Herrn Kreuzberger besprochen hatte). Abermals kontaktierte ich deswegen Herrn Kreuzberger, doch verunsichert durch das Vorgehen der Dame. Natürlich hatte ich einen Fehler begangen, doch wir sind alle nur Menschen und wir studieren schließlich noch, oder nicht? Des Weiteren verstand ich nicht, warum sie die Lappalie nicht mit mir austrug, sondern sich, nach meiner Entschuldigungsmail und der Aussage, nichts zu veröffentlichen, an Herrn Kreuzberger wandte. Er beruhigte mich jedoch und meinte er werde Frau XY antworten und mich in den Copy setzen.

An dieser Stelle auch vielen Dank für diese diplomatische E-Mail und für Ihr schnelles Reagieren, Herr Kreuzberger!

Da ich selbst mit einer derart diplomatischen Antwort, vor allem, weil ich in diesem Moment mich doch echauffiert hatte, überfordert gewesen wäre, möchte ich an dieser Stelle den E-Mail Verlauf anonymisiert veröffentlichen. [Ein Klick auf die E-Mail und sie wird vergrößert in einem neuen Tab dargestellt.] Bestimmt könnt ihr, genauso wie ich, auch von einer diplomatischen Antwort, bei der keiner der Beteiligten zu Schaden kommt, lernen. Es würde mich natürlich sehr freuen, wenn ihr auch von meinem Fehler lernen könnt oder er euch erst gar nicht passiert ;)!

Los geht’s:

E-Mail von Frau XY an Herrn Kreuzberger am 05.12.2013.

Mail von Frau XY an Herrn Kreuzberger

Antwort von Herrn Kreuzberger an Frau XY am 05.12.2013.

Antwort von Herrn Kreuzberger an Frau XY (1)Antwort von Herrn Kreuzberger an Frau XY (2)

Herr Kreuzberger hat selbst noch einen Blogeintrag anlässlich dieses Vorkommnisses verfasst, den ich hier mit euch teilen möchte.

An dieser Stelle möchte ich euch auch meine E-Mail zeigen, mit der ich am 05.11.2013 Kontakt zu dem Sender aufgenommen hatte.

Meine Interviewanfrage

Da die Dame mich am Telefon, nachdem ich meinen Namen genannt hatte, erkannte, war ich der Annahme, sie wüsste über mein Anliegen Bescheid. Ich vermute jedoch heute, dass sie meine E-Mail nur überflogen hatte oder Details in den Hintergrund gerückt waren. Jetzt weiß ich, dass ich nicht mehr von irgendwas ausgehen werde – in diesem Fall, dass die Dame weiß, wer ich bin – sondern mich an die Spielregeln halten werde, lieber fünf Minuten mehr investiere, damit sich keiner in die Bredouille gedrängt fühlt und sich am Ende Schach Matt fühlt.

Ich selbst kann nicht nur von meinem Fehler lernen, sondern auch von der Antwort von Herrn Kreuzberger. Ich hoffe, die Sache ist nun entgültig vom Tisch, denn somit werde ich nun gestärkt aus der Situation gehen und mich einerseits erneut mit dem Recht auf informelle Selbstbestimmung und mit der Beantwortung des Fragebogens, den ich einem anderen Bürgerradio geschickt hatte und von dem ich gestern die Antwort erhielt, befassen.

Sehr gefreut hat mich auch die Frage meines Interviewpartners, wie lange ich noch im Praktikum bei Onda Color in Spanien bin. Nächste Woche sei ein Mann bei ihnen im Radio, der Spanisch spricht, deswegen die Frage, ob wir nicht in Form eines Interviews kooperieren möchten.

Es geht also in jeder Hinsicht wieder aufwärts – Juhuu 😀 !

Panne!

Wir sollen ein Lerntagebuch führen, hieß es am Anfang des Kurses „Digitale Kommunikation“. Bisher kam ich mit meiner Arbeit relativ gut voran, bis ich heute gründlich gegen die Wand lief und deswegen mit Herrn Kreuzberger das Gespräch suchte.
Da meine Panne eine „1a Reflektion des Lernprozesses“ sei, meinte Herr Kreuzberger, könne ich unser Gespräch in mein E-Portfolio mit einbinden. Schließlich verzögert sich nicht nur meine Arbeit, sondern es ändert sich jetzt ggf. auch die Reihenfolge durch diesen ungeplanten Zwischenfall.

Für euch ein kurzer Einstieg, was geschah: Ich wollte die interne Kommunikation bzw. deren Werkzeuge von Bürgerradios unter die Lupe nehmen. Deswegen bat ich euch vergangene Woche um Hilfe. Dies hier ist mein Fragebogen, der sich aus meiner Recherche und euren Kommentaren ergeben hat.

Da ich auf keine meiner Anfragen per E-Mail (telefonieren ist von Spanien aus eher schwierig) an die circa fünf Bürgerradios in Thüringen eine Antwort erhielt, nutzte ich meinen kurzen Aufenthalt in Deutschland, um mein Problem zu lösen und griff zum Telefon. Mein ursprünglicher Plan war, anzufragen, ob die Leiterin des Radios XY, dessen Namen ich an dieser Stelle nicht nennen darf, für ein schriftliches Interview bereit ist und ob ich ihr die Fragen zukommen lassen könne. Doch dann kam alles anders:

7.1 Gespräch mit Herrn Kreuzberger 7.2 Gespräch mit Herrn Kreuzberger 7.3 Gespräch mit Herrn Kreuzberger

Letztendlich darf ich aus meinem Telefonat keine inhaltlichen Erkenntnisse ziehen. Dennoch habe ich Folgendes gelernt:

  1. Stelle dich vollständig vor (v.a. wozu du das Interview führst), auch wenn der Interviewpartner vorgibt, sich aufgrund der E-Mail an dich zu erinnern
  2. Schicke deinem Interviewpartner die Fragen vorher zu (wie ich das auch eigentlich geplant hatte), damit er sich darauf vorbereiten kann, wenn das Gespräch mündlich stattfindet
  3. Lasse dich aus Zeitdruck seitens des Interviewpartners nicht auf ein spontanes Interview ein
  4. Führe generell nicht unter Zeitdruck ein Interview

Positives am Ende:

Soeben erreichte mich die Nachricht eines anderen Offenen Kanals in Thüringen, den ich vor einigen Wochen angeschrieben und heute erneut kontaktiert hatte:

positive E-Mail

Habt ihr auch schon unerwartete Zwischenfälle bei eurer Arbeit erlebt? Was ist passiert und wie habt ihr euer Problem gelöst? Schreibt mir einen Kommentar!

Ich bin und bleibe gespannt und hoffe, ich kann mein Gelerntes gleich bei meiner nächsten Anfrage erfolgreich umsetzen!

__________

Das Chat-Gespräch mit Herrn Kreuzberger fand am 04.12.2013 per Skype statt

Brainstorming

Hallo liebe Blog-FollowerInnen und LeserInnen,

In Anlehnung an das E-Portfolio von newbee91, möchte ich euch auch kurz einen Überblick geben, was bisher geschah:

  1. Ich habe mich damit beschäftigt, was interne Kommunikation eigentlich ist
  2. Danach folgte die Analyse von Bürgermedien in Deutschland, dann speziell in Thüringen (weitere Beschränkung auf die Offenen Kanäle)
  3. Im Anschluss habe ich mich mit den Regelungen der Bürgermedien in Spanien und Málaga beschäftigt

Was noch geschieht:

  1. Überblick über die internen Kommunikationsmittel im Bürgerradio bzw. in Offenen Kanälen in Thüringen und bei Onda Color
  2. Analyse der internen Kommunikationsmittel in Onda Color (dem spanischen Bürgerradio in Málaga)

Um mich über die internen Kommunikationsmittel in Bügerradios zu informieren, habe ich bereits mit einigen Offenen Kanälen in Thüringen per E-Mail Kontakt aufgenommen. Leider bisher ohne Erfolg. Im Moment greife ich deswegen zum Telefonhörer, als mir einfällt: Halt, stop! Ich brauche einen Fahrplan, bzw. ein paar gezielte Fragen, die ich den Radiomitarbeitern stellen kann. Deswegen habe ich folgenden Notizzettel erstellt. Er soll dazu dienen, im Groben Informationen zur internen Kommunikation / über interne Kommunikationsmittel zu bekommen. 

Brainstorming interne Kommunikationsmittel

Könnt ihr Fragen ergänzen oder verbessern? Habt ihr weitere Ideen, um Informationen über die internen Kommunikationswerkzeuge zu bekommen? Dann hinterlasst mir einen Kommentar 🙂 Danke!

Bis bald und liebe Grüßlis!

PS: Habt ihr schon Ideen, nach welchen Kriterien Nachrichten der internen Kommunikation analysiert werden können?

Gespräch mit dem Chef

Nachdem ich – aufgrund der sprachlichen Barriere – mir weitere Informationen zum spanischen Gesetz (General de la Comunicación Audiovisual, genauer: Artikel 32) von Alejandro geholt habe, werde ich mich an dieser Stelle verbessern und einiges, für uns Deutsche auch kontroverses, hinzufügen. Wahrscheinlich wird die Situation somit auch für fabian-digifit, der meinen letzten Eintrag kommentiert hat, etwas transparenter. Ich versuche es also noch einmal, schließlich bin ich jetzt um einige Informationen reicher.

Des Weiteren fördert audiovisuelle Kommunikation soll durch Bürgermedien die sprachliche und kulturelle Kenntnisse und Kompetenz gefördert werden.

Bürgermedien soll eine Frequenz zugewiesen werden Privatwirtschaftliche Unternehmen werden als Non-Profit-Körperschaften bezeichnet und agieren, um die soziale, kulturelle und gesellschaftliche Kommunikation und soziale Gruppen anzusprechen und die Beteiligung der Bürger zu fördern. Nicht-kommerzielle Sender (wie z.B. Onda Color) können sich eine Sendefrequenz mit einem anderen Sender teilen.

Um auf fabian-digifit einzugehen: Onda Color sendet z.B. fünf Stunden am Tag und ansonsten läuft Canal Sur auf dieser Frequenz.

Artikel 32 beinhaltet aber auch folgendes:

  • Sozialfunktion (ist positiv)
  • keine Werbung darf gesendet werden
  • erstmals ist (seit 2010) im Gesetz verankert, dass es eine Frequenz auch für Bürgermedien geben muss und nicht nur für öffentlich-rechtliche und private Rundfunkanstalten
  • das Ministerio de Industria (in Madrid) (dt. Industrieministerium) verteilt die Frequenzen und die autonome Regierung, im Fall Málagas die Junto de Andalucia, ordnet den Frequenzen die einzelnen Sender zu (wir haben ja bereits gesehen, dass Spanien aus 17 autonomen Gemeinschaften und zwei autonomen Städten besteht)
  • bei der Verteilung darf kein Radiosender bevorzugt werden
  • eine zugewiesene Frequenz darf nicht an andere Rundfunkanstalten verkauft werden
  • ein Bürggerradio darf pro Jahr nicht mehr als 50.000 € ausgeben (Miete, Telefon, Technik …)

Anhang 14a besagt auch, dass Bürgerradios, die es bereits vor 2009 gab, schneller eine Frequenz zugeteilt bekommen müssen, als Radios, die erst danach entstanden sind.

Das klingt in meinen Ohren teilweise schon etwas spanisch, findet ihr nicht auch? Genau deswegen habe ich bei Alejandro weiter nachgehakt und möchte euch an dieser Stelle an unserer Diskussion teilhaben lassen.

Obwohl Onda Color seit 2008 sendet – auf einer „freien“ Frequenz, die sie gefunden haben – wurden sie dennoch bei der Verteilung der Frequenzen nicht berücksichtigt. Auf das „warum?“ gab es bisher keine Antwort. Die autonome Regierung weiß über Onda Color Bescheid und würde den Sender gerne einer Frequenz zuteilen, kann dies jedoch nicht, weil das Misterio de Industria in Madrid noch keine Frequenz zur Verfügung gestellt hat. Bis 2010 gab es offiziell nur Frequenzen für öffentlich-rechtliche und private Rundfunkanstalten. Der Umschwung ist somit immer noch nicht vollzogen und das Gesetz nicht ausgereift. Onda Color ist demnach alegal und befindet sich in einer Grauzone: Eigentlich dürfen sie senden, aber sie haben keine offizielle Erlaubnis von Madrid, sondern nur von Málaga. Wegen dieser Kuriositäten hat Alejandro auch im Juli 2014 einen Gerichtstermin. Er befürchtet jedoch nichts weiter, schließlich besagt Artikel 20 der Spanischen Verfassung, dass sich jeder Bürger frei und öffentlich äußern darf. Würde der Sender Onda Color beispielsweise verboten, würde die Meinungsfreiheit eingeschränkt und somit gegen ein Menschenrecht in Spanien verstoßen. Wozu das Ganze also?

Warum sollen hier Bürgermedien, in Bezug auf Ausgaben und deren Empfang, so klein gehalten werden? Momentan sendet Onda Color mit einer Leistung von 300 Watt, so dass das Signal ohne erhebliche Störungen empfangen werden kann. Das Gesetz schreibt jedoch Bürgermedien eine Leistung von 5 Watt vor. Warum? Was ist der Sinn davon? Das fragt sich auch Alejandro und wartet / hofft auf die Überarbeitung des Gesetzes für audio-visuelle Kommunikation (General de la Comunicación Audiovisual).

Nach meinen ersten beiden Tagen in Spanien fragte mich Alejandro, inwiefern die Infrastruktur in Deutschland besser sei. Ich bat ihn, mir diese Frage nach vier Wochen noch einmal zu stellen. Eine Antwort liegt auf der Hand: Bürgermedien sind in Spanien erst im Kommen und rechtliche Regelungen bisher noch sehr unausgereift, kleine Bürgerradios kämpfen zum Teil noch um ihre offizielle Sendefrequenz, die ihnen überhaupt erst seit dem Jahr 2010 zusteht, wohingegen es in Deutschland bereits Auszeichnungen für die Sendemacher von Bürgerradios, wie den Hörfunkpreis Mitteldeutschland, gibt, von dem ich in meinem Artikel „Bürgermedien in Thüringen“ berichtet habe.

          Weitere Unterschiede sind mir inzwischen bewusst geworden, doch dafür ist an dieser Stelle kein Platz.

Habt ihr noch weitere Fragen an dieser Stelle, denen ich auf den Grund gehen kann?

Ansonsten widme ich in den kommenden Artikeln den Kommunikationswerkzeugen von Rundfunkanstalten.

______________________

Quelle: Die Informationen stammen aus dem Gespräch mit dem Journalisten und Vorsitzenden von Onda Color, Alejandro Blanco Vallejo, vom 19.11.2013, der mich beim Verständnis der spanischen Regelungen unterstützt hat, welche in der Spanischen Verfassung, dem Gesetz für audio-visuelle Kommunikation und der Sendeerlaubnis von Málaga verankert und im Quellenverzeichnis aufgeführt sind.

Bürgermedien in Spanien

Es geht los: Meine Analyse spanischer Literatur! Doch wie verschaffe ich mir einen Überblick? Ich kann mich hier in Málaga zwar gut verständigen, aber Gesetzestexte und Paragraphen auf Spanisch sind doch ein anderes Kaliber. Also beschließe ich, Javier Díaz Muriana, Journalist und Mitarbeiter bei Onda Color zu fragen, wie Rundfunk in Spanien geregelt ist: Ist Rundfunk in Spanien auch Ländersache und welches Gesetz besagt, dass der nicht-kommerzielle Radiosender Onda Color als Bürgermedium eine Sendelizenz bekommt?

Seine Antwort kritzelt er in sehr unübersichtlicher Weise auf einen Schmierzettel:

Schmierzettel: Gesetze in Spanien

Ich versichere mich bei meinem Chef Alejandro Blanco Vallejo, Journalist und Vorsitzender von Onda Color, der für die Projekt- und Sendungskoordination zuständig ist, ob diese Angaben korrekt sind, vergewissere mich noch einmal online und gestalte anhand meiner erreichten Informationen folgende Übersicht:

5. Skizze - Gesetz in Spanien Eigene Darstellung: Gesetze in Deutschland und Spanien (spain.info)

Für die Regelung der audiovisuellen Kommunikation und der Bürgermedien ist das erstmals am 31. März 2010 erschienene Gesetz (General de la Comunicación Audiovisual), das für ganz Spanien gilt, zuständig. Die Regelungen vor 2010 sind beispielsweise auf der Homepage von Onda Color verlinkt (onda color). Jedoch wurde mir von Alejandro und Javier, sowie von einer Jura-Studentin, die ebenfalls bei Onda Color mitwirkt, versichert, dass das aktuelle Gesetz für meine Arbeit ausreichen wird, zumal ich keine Gesetzesanalyse machen möchte, sondern diesen Teil relativ kurz halten möchte.

Dabei erleichtert meine Analyse, dass es derzeit im Falle der audiovisuellen Kommunikation keine Abweichungen für die jeweiligen autonomen Gemeinschaften (wie z.B. für Málaga) oder die Provinzen (wie z.B. Andalusien), gibt (Junta de Andalucía).

Die Regelungen für die Bürgermedien und somit auch für Onda Color sind auf die Artikel 4 und 32, sowie die Übergangsregelung 14ª auf den Seiten 10, 26 und 47, beschränkt (onda color und Boletín Oficial del Estado). Da ihr wahrscheinlich nicht erst Spanisch lernen wollt, bevor ihr die drei Regelungen versteht, fasse jedoch an dieser Stelle den Inhalt kurz zusammen. Anfangs wollte ich die Artikel wörtlich übersetzen, bin jedoch nach drei Stunden gescheitert, da die Wörter zwar online nachzuschlagen sind, aber die Satzstruktur so verstrickt ist und ich zudem auch keine Garantie auf wörtliche Übersetzung bei Gesetzestexten geben möchte, dass ich mich schließlich für Resümee der wichtigsten Aspekte entschieden habe.

Was meint ihr dazu?

Die Artikel 4, 32 und 14ª des Gesetzes der audio-visuellen Kommunikation garantieren den Bürgern vor allem Zugang zu öffentlichen, privaten und nicht-kommerziellen Medien, sowie das Recht auf Medienpluralität. Unterschiedliche Inhalte sollen verschiedene gesellschaftliche Interessen wiederspiegeln, wobei audiovisuelle Kommunikation keinen Hass beinhalten, noch Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder ihren persönlichen / sozialen Umständen diskriminieren darf. Des Weiteren fördert audiovisuelle Kommunikation sprachliche und kulturelle Kenntnisse und Kompetenzen. Die persönliche Ehre und Privatsphäre müssen dabei respektiert werden und es muss/soll wahrheitsgemäß Bericht erstattet werden. Die Bürger haben das Recht auf objektive Berichterstattung und Aufklärung. Privatwirtschaftliche Unternehmen werden als Non-Profit-Körperschaften bezeichnet und agieren, um die soziale, kulturelle und gesellschaftliche Kommunikation und soziale Gruppen anzusprechen und die Beteiligung der Bürger zu fördern. Die Staatsverwaltung sollte in jedem Fall die Verfügbarkeit des öffentlichen Rundfunks, der für die Erbringung dieser Dienstleistungen steht, sicherstellen. Natürlich bedürfen diese Dienste der vorherigen Genehmigung. Nicht-kommerzielle Sender (wie z.B. Onda Color) können sich eine Sendefrequenz mit einem anderen Sender teilen.

Ähnlich wie auch in Deutschland (Art. 5 GG) ist auch in Spanien die Meinungsfreiheit in der Spanischen Verfassung von 1978 – das Jahr, in dem in Spanien die Demokratie begann – in Artikel 20 verankert (noticias juridicas). Die Spanische Verfassung gibt es auch in deutscher Ausgabe (was ich jedoch erst festgestellt habe, als ich mich schon durch die Übersetzung gekämpft hatte). Deswegen findet ihr hier beide Versionen (Verfassungen).

Ich hoffe, ich konnte euch an dieser Stelle die Gesetzmäßigkeiten etwas näher bringen! Anschließend werde ich kurz auf die Vereinbarung von Onda Color eingehen und mich dann endlich den Kommunikationswerkzeugen von Rundfunkanstalten annähern. Wenn ihr noch Fragen, Anregungen oder Kritik habt, alles her damit, ich freue mich über eine angeregte Diskussion! 

Bürgermedien in Thüringen

Herzlich Willkommen zum diesjährigen „Hörfunkpreis Mitteldeutschland 2013“

Der diesjährige „Hörfunkpreis Mitteldeutschland 2013“ in der Kategorie BESTER BEITRAG geht an „Matthias Machnig: Dauerläufer oder Dauerlautsprecher?“ (LandesWelle Thüringen, Autorin: Jana Münchhof).

Leider konnte ich den Beitrag online nicht finden, doch da mir das Sonderthema „Die HITRADIO RTL Sachsenhits“ – obwohl ich mich auf Thüringen beschränken wollte – so gut gefallen hat, wollte ich euch folgendes zeigen:

So, Schluss mit lustig, jetzt wird es wieder ernst.

Nachdem ich im vorherigen Artikel herausgefunden hatte, dass Rundfunk in Deutschland Ländersache ist, habe ich – in Absprache mit Herrn Kreuzberger – mein weiteres Vorgehen determiniert.

Vorgehensweise

„Hinter dem Oberbegriff Bürgerrundfunk, der im 5. Abschnitt des ThürLMG geregelt ist, verbirgt sich ein Mischprodukt aus unterschiedlichen Formen und Ausrichtungen. In Erscheinung tritt der Bürgerrundfunk als Offene Kanäle, Nichtkommerzielle Lokalradios, Einrichtungsrundfunk (z. B. Uniradio) und Ereignisrundfunk“ (Thüringer Landesmedienanstalt).

Um auch hier mein Thema etwas einzugrenzen, suchte ich nach der Ausprägung beim Bürgerrundfunk, die auch Onda Color am nächsten kommt: die Offenen Kanäle, die in §35 und §36 ThürLMG geregelt sind. Sie entstanden mit dem Aufkommen des privaten Rundfunks in Deutschland Mitte der 80er Jahre. Hierbei hat jeder Bürger / jede Bürgerin die Möglichkeit, in Bild und Ton an öffentlicher Kommunikation teilzunehmen. Bereits 1979 formulierte eine Expertengruppe Offener Kanal der Bundeszentrale für politische Bildung, dass die Ziele Offener Kanäle die Qualifizierung der lokalen Kommunikation sei und zudem unterrepräsentierten Personen, Perspektiven und Bedürfnissen der Weg zur Teilhabe am öffentlichen Leben geebnet, sowie die kommunikative Kompetenz der Rezipienten gegenüber den Massenmedien bzw. öffentlicher Kommunikation gestärkt werden sollen (vgl. Sander, Von Gross, & Hugger, 2008, S. 527).
Auch heute sind Offene Kanäle fester Bestandteil im Bürgerrundfunk, die „Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit (geben), unter eigener Verantwortung selbst Hörfunk- oder Fernsehbeiträge herzustellen und zu senden. Dafür können sie deren Produktions- und Sendeeinrichtungen kostenlos nutzen. Offene Kanäle haben kein Programm im Sinne einer geplanten und zeitlich geordneten Folge von Sendebeiträgen. Es besteht aus der Abfolge von Nutzerbeiträgen“ (Thüringer Landesmedienanstalt).

Die Thüringer Landesmedienanstalt hält für den Bürgerrundfunk folgende Leitgedanken fest:

  • „Neben den Rundfunkprofis sollen auch die Bürger die Chance haben, eigengestalteten Rundfunk machen und senden zu können (Gedanke der Teilhabe am Rundfunk).
  • Die Herstellung und Verbreitung von Sendebeiträgen verschafft den Bürgern Einblick und Erfahrung in das Innenleben und die Wirkungsweise von Hörfunk und Fernsehen (Gedanke des Erwerbs von Medienkompetenz).
  • Die bürgergetragene Herstellung und Verbreitung von Sendebeiträgen stärken das Zusammenleben im lokalen Nahraum und bringen Themen auf die lokale Agenda, die in den professionellen kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Medien vernachlässigt werden (Gedanke der medialen Ergänzung)“.

Langsam nähere ich mich meinem untersten Punkt meiner Grafik „interne Kommunikation(-swerkzeuge) in einem Bürgerradio in Thüringen“.
Gestern habe ich Kontakt mit dem Radio Funkwerk aufgenommen, um mich über deren interne Kommunikation(-swerkzeuge) zu erkundigen, denn dieser ist „der Offene Kanal mit dem größten Verbreitungsgebiet und der größten technischen Reichweite in Thüringen“ (Thüringer Landesmedienanstalt).

Ich bin schon sehr gespannt, ob ich eine Antwort erhalten werde. Falls nicht, gibt es glücklicherweise noch weitere Sender in Thüringen, die für meine Analyse in Frage kämen. Nichts desto trotz werde ich meine Fallstudie anhand Onda Color vollziehen und nur einen kurzen Vergleich zum Bürgerradio in Deutschland ziehen. Auch dieses Vorhaben habe ich mit Herrn Kreuzberger kürzlich per Skype vereinbart.

Bis es jedoch soweit ist, werde ich mich erst einmal dem Themengebiet „Bürgermedien in Spanien“ widmen.

Bürgermedien in Deutschland

„Täglich schalten schätzungsweise mehr als 1,5 Millionen Hörer bzw. Zuschauer ihren lokalen Bürgersender ein. Täglich produzieren und senden die Aktiven in den Bürgermedien bundesweit rund 1500 Stunden Programm, das entspricht mehr als 60 Vollzeitprogrammen. Schätzungsweise 20-30 000 Personen beteiligen sich bundesweit ehrenamtlich an den Programmproduktionen der Bürgermedien.“ (http://www.die-medienanstalten.de/)

Nach diesem anfänglichen Zitat möchte ich jedoch die rechtlichen Grundlagen für Bürgermedien in Deutschland klären. Sicherlich habt ihr schon einmal gehört, dass Rundfunk Ländersache ist. Da jedoch nicht ich diese Aussage erfunden habe, machte ich mich auf die Suche nach der geeigneten Quelle und wurde schließlich fündig.

Dieser Grundsatz – Rundfunk ist Ländersache – wurde bereits im ersten Rundfunkurteil am 28. Februar 1961 belegt. Dem ersten Rundfunkurteil ging der Konflikt um die Frage voraus, wer das 2. Fernsehprogramm gründen und betreiben soll. Weitere Informationen zu diesem Thema findet ihr im Dokument Erstes Rundfunk-Urteil.

Letztendlich möchte ich mich jedoch der Frage der Zuständigkeit für den Rundfunk widmen. Rundfunk fällt nach der Grundentscheidung des Grundgesetzes (Art. 30, 70 ff. und Art. 83 ff. GG) in den Bereich der Länder, soweit nicht besondere Bestimmungen des Grundgesetzes Begrenzungen oder Ausnahmen zugunsten des Bundes vorsehen (vgl. Erstes Rundfunk Urteil).

Da die TU Ilmenau im Bundesland Thüringen liegt, habe ich entschieden, mich mit den Bürgermedien in Thüringen zu beschäftigen, um das Thema etwas einzugrenzen. Schließlich hat jedes Bundesland seine eigenen Regelungen, wie ich euch in diesem Artikel zeigen konnte.

Also, weiter geht’s mit: Bürgermedien in Thüringen.

160 Mal Kommunikation?

Begriffe meine E-Portfolios

„Vom Grobem zum Detail“ hatte ich in meinem ersten Artikel angekündigt. Deswegen möchte ich mich auch den Begriffen „interne Kommunikation“ und „digitale Kommunikation“ langsam annähern und die Begriffe zunächst auseinanderpflücken, denn bereits im Jahr 1977 listete Merten mehr als 160 verschiedene Begriffsdefinitionen für „Kommunikation“ auf (Reichertz, 2009, S. 82). Heute, 36 Jahre später, liefert mir Google bei der Suche „Kommunikation“ (in Bücher, nicht im Web) 6.740.000 Ergebnisse. Bis ich all diese Artikel gelesen habe, ist das Semester vorbei und ich habe nicht einmal die Grundsteine meines E-Portfolios gelegt, kommt mir sofort und so setze ich meine Suche in „Videos“ fort und finde ein kurzes Einführungsvideo, das auf simpelste Weise zeigt, was unter Kommunikation verstanden wird.
Leider ist nur ein Teil des Videos gratis verfügbar, wobei das wichtigste für mein E-Portfolio genannt wird. Nur die These, dass verbale Kommunikation im Video auch als digitale Kommunikation bezeichnet wird, unterschreibe ich noch nicht ganz, doch ich möchte mich ja langsam nähern.

Kommunikation nach Bruhn lässt sich zunächst in verschiedene Dimensionen aufgliedern:

Kommunikation nach Bruhn

(selbsterstellte Tabelle in Anlehnung an Bruhn, 2011, S. 16)

Da dieses E-Portfolio jedoch im Rahmen der Veranstaltung „digitale Kommunikation“ an der TU Ilmenau entsteht, möchte ich mich auf die Kommunikation mittels Wort-, Schrift-, Bild- und /oder Tonzeichen, wie sich hauptsächlich im Internet, Fernsehen und Rundfunk vorkommt, beschränken und kurz einen Rahmen schaffen, was es mit der digitalen Kommunikation auf sich hat:

„Digitale Kommunikation bedeutet zunächst Kommunikation mithilfe digitaler Medien.“
(Grimm, 2005, S. 2)

Dass Kommunikation selbst – wie in dem Einführungsvideo – als digital bezeichnet wird, verdeutlicht lediglich, dass diese durch digitale Medien eine andere wird. Schließlich bringt das digitale Medium Internet nicht nur die Menschen zusammen, sondern trennt sich zugleich aufgrund des Verlustes der Wahrnehmung der physischen Präsenz (vgl. Grimm, 2005, S. 2). Digitale Kommunikation hat uns das Tor zu einer viruellen Welt geöffnet, wobei Virtualität bedeutet, dass Grenzen in Raum und Zeit aufgehoben werden und dass Kommunikation nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden ist. Digitale Kommunikation lässt sich folglich auch als „ubiquitär“ bezeichnen (vgl. Meinel & Harald, 2009, S. 12) und beschreibt ferner den Austausch digitaler Nachrichten über dafür spezialisierte Kommunikationskanäle (vgl. Meinel & Harald, 2009, S. 16), was mich zur nächsten Theorie, die wir bisher in fast allen Semestern zumindest angesprochen haben, führt: die Lasswell-Formel.

Lasswell-Formel

Bei meiner Arbeit finden wir uns in der Medienforschung wieder, die die „Kanäle” betrachtet, über die Mitteilungen ausgesendet, verbreitet und empfangen werden (vgl. Schulz, 2011, S. 58).

Angesichts meiner Analyse „Interne Unternehmenskommunikation von Rundfunkanstalten“ fehlen nunmehr zwei Begriffsdefinitionen: Interne Kommunikation und Rundfunk.
Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um eine geeignete Definition für die interne Kommunikation zu finden, da ich sie entweder zu schwammig oder zu detailliert hielt. Letztendlich bin ich auf die Definition einer Diplomarbeit gestoßen, die, wie ich finde, sich gut für mein E-Portfolio eignet:

Interne Kommunikation stellt eine zentrale Steuerungsfunktion dar, die sämtliche Kommunikationsvorgänge in Unternehmen umfasst, die mit den am besten geeigneten Medien versucht, strategische Ziele zu erreichen und die einen offenen Austausch von Informationen, Meinungen und Problemen fördert (Witte, 2007, S. 9).

Rundfunk zu definieren hingegen fiel mir um einiges leichter, denn er wurde im 15. Rundfunkstaatsvertrag § 2 (1) wie folgt definiert:

Rundfunk ist ein linearer Informations- und Kommunikationsdienst; er ist die für die Allgemeinheit und zum zeitgleichen Empfang bestimmte Veranstaltung und Verbreitung von Angeboten in Bewegtbild oder Ton entlang eines Sendeplans unter Benutzung elektromagnetischer Schwingungen (http://www.die-medienanstalten.de).


Fazit: In meine Analyse möchte ich mich also auf die interne Kommunikation von Rundfunkanstalten am Beispiel von Onda Color beziehen und untersuchen, welche digitalen Kommunikationswerkzeuge dabei verwendet werden und wie damit kommuniziert wird.

Ist es mir auf diese Weise gelungen, ein bisschen Licht ins Dunkel bei diesen vielen Begriffen bringen?
Wenn ihr weitere Ansätze gefunden habt, die sich ebenfalls um interne und digitale Kommunikation drehen, oder ihr noch Fragen habt, freue ich mich sehr über eine angeregte Diskussion!

Meine Motivation…

… mich mit der internen Kommunikation von Rundfunkanstalten zu beschäftigen, führt auf mein derzeitiges Praktikum bei Onda Color, einem gemeinnützigen Radiosender in Málaga (Spanien) zurück. Da ich mich für die interne Kommunikation interessiere, wird es mir auf diese Weise möglich sein, einen Einblick in dieses Themengebiet zu bekommen und die digitalen Kommunikationswerkzeuge, die für die interne Kommunikation des Radios genutzt werden, näher unter die Lupe zu nehmen.
(Die Veröffentlichung aller internen Abläufe geschieht natürlich in vorheriger Absprache mit meinem Chef und Verantwortlichen von Onda Color, Alejandro Blanco Vallejo.)

Zunächst möchte ich euch Onda Color, was auch „die bunte Welle“ bedeutet, kurz vorstellen:

Onda Color ist ein „radio comunitaria“, also wie eben schon erwähnt, ein gemeinnütziges Radio im Vorort Palma-Palmilla im Norden Málagas, in dem überwiegend Immigranten oder Menschen der Mittel- bis Unterschicht wohnen. Ziel des Radios es ist, den Menschen Palma-Palmillas und Málagas „eine Stimme zu verleihen“, zum interkulturellen Austausch beizutragen, gegenseitige Toleranz zu fördern und die Medienkompetenz der Beteiligten zu verbessern. Gewinnmaximierung hingegen ist nicht Ziel des Radios. So wird der Sender von rund 60 Mitarbeitern ehrenamtlich betrieben, die hauptberuflich zum Teil als Journalist in einer anderen Firma arbeiten oder auch in einem ganz anderen Bereich tätig sind, erklärt mir mein Chef Alejandro Blanco Vallejo. Bei Onda Color handelt es sich folglich um ein Bürgermedium.

Da Bürgermedien jedoch ein etwas umfassenderes Thema sind, werde ich später noch einmal auf diesen Punkt zu sprechen kommen. Zunächst stelle ich euch erst einmal meinen Fahrplan vor. Denn im Laufe meines E-Portfolios möchte ich auf folgende Aspekte eingehen, wobei die Gewichtung von oben nach unten zunimmt:

Struktur meine E-Portfolios

Auf diese Weise möchte ich mein E-Portfolio strukturieren und mich somit vom Groben zum Detail vorarbeiten, indem ich durch den Punkt „Bürgermedien in Deutschland und Spanien“ Hintergrundinformationen liefern möchte, die das Thema transparenter machen sollen.

Ich freue mich bereits über zahlreiche Kommentare, Feedbacks, Anregungen, aber auch Kritiken, denn dafür ist ein Lernprozess schließlich auch bekannt.